Die Heilwirkung von Leinsamen

Die Heilwirkung von Leinsamen ist vielfältig.

Gerade in den letzten 5 Jahren haben neue Studie weitere sensationelle Erkenntnisse über den Leinsamen publik gemacht: Die Heilwirkung von Leinsamen ist vielfältig, vorallem in seine Komponenten aufgeschlossen: Leinöl und Leinmehl. Denn letztendlich soll nicht nur allein das Leinöl eine wahre Gesundheitsquelle sein, sondern besonders auch in der Schale (den Faserstoffen, dem Leinmehl) gesunde Eigenschaften stecken. Insbesondere die zellstärkenden und krebshemmenden Eigenschaften der so genannten Lignane rücken immer weiter in den Fokus der medizinischen Forschung.

Als wissenschaftliche Forschungsergebnisse werden bisher beschrieben:

Leinöl

  • hält die Arterien elastisch, beuge Arteriosklerose vor
  • wirkt sich senkend aus auf den Gehalt an schädlichen LDL-Cholesterin im Blut
  • schützt damit vor Herzinfarkt und Schlaganfall
  • wirkt vorbeugend und lindernd bei Arthrose

Leinmehl (Press-Leinkuchen aus den Leinsamenhüllen, entölt und hochfein vermahlen)

  • ist ein wertvoller Ballaststoff  / fördert die Verdauung
  • hilft bei gereiztem und entzündetem Magen-Darm-Trakt
  • enthält hochwertige Phytohormone, weit mehr als andere Pflanzen
  • hilft gegen Wechseljahrsbeschwerden bei Frauen
  • wirkt bei Frauen vorbeugend vor Brustkrebs (durch Östrogenüberschuss)
  • wirkt bei Männern vorbeugend vor Prostatabeschwerden

Äußerliche Anwendung von Leinöl

Die Heilwirkung von Leinsamen
Foto: Shutterstock

hilfreich bei Arthrose und Gelenkbeschwerden;
aber auch bei Krampfadern sollen Leinölwickel hilfreich sein.
Hierzu etwas Leinöl auf ein Tuch aus natürlichem Stoff, am besten Leinen, geben. Dieses Tuch anschließend erwärmen (z.B. zwischen 2 Wärmflaschen, dazu aber das Tuch mit Folie oder Backpapier abdichten) und dann auf die entsprechende Gelenkpartie auflegen, fixieren und einwirken lassen.

Innerliche Anwendung von Leinöl und Leinmehl. Die Heilwirkung von Leinsamen, aufgeschlossen.

Hier kommen einerseits die essentiellen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren im Leinöl zur Geltung. Diese wertvollen Ölsäuren sollen sich gesundheitlich in erster Linie auf Herz- und Kreislauf auswirken, die Konzentration des „schädlichen“ LDL Cholesterins im Blut reduzieren, den Blutdruck senken und die Verklumpung der Blutblättchen vermindern.

Ergänzt wird dies durch die Wirkung der Lignane als pflanzliche Hormone im Leinmehl. Sie wirken ausbalancierend auf den Hormonspiegel und können ungesunden Einflüssen von Hormonschwankungen entgegenwirken (z.B. Prostatabeschwerden beim Mann; Schilddrüsenprobleme,  Zellwucherungen, Tumorbildung bei erhöhtem Östrogenspiegel bei der Frau). Des Weiteren sind sie von großer Bedeutung für den Zellschutz; sie sollen die Zellwände stärken, den Zellstoffwechsel verbessern und als Antioxidantien gegen so genannte Freie Radikale wirken, welche die Zellen zerstören oder das Erbgut der Zellen schädigen können.
Außerdem enthält das Leinmehl wichtige Spurenelemente wie Selen (ein Schutzelement). Selen soll altersbedingten Zivilisationskrankheiten vorbeugen und entgiftend auf den Körper wirken, weil es die Eigenschaft besitzt, Schwermetalle zu binden und aus dem Körper zu bringen.  Selen ist aber  insbesondere für seine das Immunsystem aktivierende und stärkende Wirkung bekannt und seit 1964 sogar als antikanzerogen eingestuft  (Vorbeugung und Behandlung von Krebserkrankungen; Strahlen- und/oder Chemotherapie werden besser vertragen, die Mittel wirken effektiver).

Bitte beachten Sie:
Die Schwermetall-bindende Eigenschaft wirkt bereits in der Pflanze. Darum sollten Leinsamenprodukte zum Verzehr möglichst aus kontrolliert biologischem Anbau kommen, weniger aus konventionellem Anbau, wo durch das Selen eventuelle Gifte aus den belasteten Böden gezogen werden können.

Durch die schleimbildende Eigenschaft hat Leinsamen, Leinmehl oder Leinschrot in Verbindung mit Wasser eine sehr wohltuende, beruhigende und entzündungshemmende Wirkung auf Magen und Darmtrakt. Die Heilwirkung von Leinsamen, aber auch in seiner gepressten, entölten Form als Leinmehl.
Um von dieser Wirkung zu profitieren, wird das Leinmehl oder der ganze Leinsamen zusammen mit der mindestens 10fachen Menge Wasser zu sich genommen (in kaltes Wasser gerührt und sofort getrunken, um erst im Darm aufzuquellen und dort seine Wirkung zu entfalten. Oder aber als Tee mit heißem, nicht mehr kochendem Wasser überbrüht, wenn man eher im Magen von der beruhigenden, entzündungshemmenden Wirkung profitieren will, etwa bei Gastritis oder Reizmagen; der Schleim wird dabei schon im Magen abgebaut, er soll reizlindernd wirken und die Magensäure neutralisieren).
Der Schleim legt sich als schützende und beruhigende Schicht über die Magen- oder Darmschleimhaut, die Ballaststoffe regen die Darmperistaltik an, sie sollen Giftstoffe an sich binden und diese hinaus schleusen (aber VORSICHT: auch Medikamente können gebunden werden; sie sollten darum nie zeitgleich eingenommen werden). Bei Durchfall binden die Ballaststoffe überschüssige Flüssigkeit und Bakteriengifte im Darm, gleichzeitig geben sie dem Stuhl Festigkeit und verlangsamen die Passage durch den Darm. Bei Hämorrhoiden macht der Leinsamen oder das Leinmehl den Stuhl weicher und geschmeidiger, Blutungen können vermieden werden.

Der Leinsamentee (mit heißem Wasser aufgießen und ziehen lassen, dann abseihen) soll sehr gut helfen bei Zahnfleischentzündungen, Halsschmerzen, Heiserkeit und Husten. Der Tee kann mit Honig gesüßt werden.

GEGENANZEIGEN:
Leinmehl sowie ganze Leinsamen zum Quellen oder Leinsamenschrot dürfen auf keinen Fall eingenommen werden, wenn im Verdauungstrakt Verengungen (Stenosen) vorliegen. Es besteht dann die Gefahr von Verstopfung oder gar Darmverschluss. Auch bei Schluckbeschwerden sollte man unbedingt vor der Einnahme absehen.
Bei der Einnahme von bereits vorgequollenem Schleim besteht keine Gefahr einer Verklumpung.